Ein Gleisumbau oder Gleisneubau ist eine große Bauaufgabe mit vielen Arbeitsschritten. Rund um den Einsatz der eigentlichen Gleisumbaumaschinen sind verschiedene Vorbereitungen und Nacharbeiten erforderlich. Auch die Bereitstellung der neuen Materialien und der Abtransport der alten ausgebauten Komponenten müssen berücksichtigt werden. Um einen Überblick zu gewinnen, stellen wir hier die wichtigsten Vor- und Nacharbeiten vor.

Was braucht es alles, bevor die Maschine kommt?

Planung – lange vorher starten

Bei Gleisumbauarbeiten hat die präventive Instandhaltung Priorität gegenüber der korrektiven Instandhaltung. Ein wesentlicher Vorteil der präventiven Instandhaltung ist die gute Planbarkeit der Maßnahmen bei hoher Verfügbarkeit der Bahnstrecke.

Mit der Planung der Gleisumbauten oder Neubauten wird spätestens zwei Jahre im Voraus oder noch früher begonnen, bei kleineren Projekten kann dieser Zeitraum auch deutlich kürzer ausfallen. Vorab ist zu entscheiden, ob der Einsatz der Umbaumaschine gemeinsam mit weiteren Instandhaltungs- oder Sanierungsmaßnahmen, wie z. B. einer Planumsverbesserung oder einer Bettungsreinigung, ausgeführt werden soll.

Planungsschritte:

  • Qualitätskontrolle Bettung/Unterbau
  • Baubetriebsplanung
  • Maschineneinsatzplan (verfahrensneutral wie z. B. in Deutschland oder mit technologischer Vorgabe wie z. B. in Österreich)

EXPERTENTIPP:

„Wie lange habe ich Zeit, bis ich eine Maßnahme setzen muss?“
Durch Kombination der Anlage- und Messdaten lassen sich Zusammenhänge schnell erkennen.


Nach Eingang der Meldungen vom Messfahrzeug wird abhängig von der Lagedauer des Gleises entschieden, ob eine Komplettsanierung notwendig wird oder z. B. nur eine Durcharbeitung notwendig ist. Danach wird rechtzeitig eine Begehung durchgeführt, um die Maßnahmen der Instandhaltung mit Projektleitung und Planer der Bahnen festzulegen.

Die Maßnahmen und Gleissperren werden gemeinsam mit Projektleiter, Planer und dem Betrieb vereinbart und ein Protokoll erstellt. Danach werden die Arbeiten bei externer Vergabe ausgeschrieben oder intern umgesetzt. In einigen Ländern gibt es für die Maschineneinsätze auch längerfristige Rahmenverträge mit den Baufirmen.

Digitale Methoden bieten enorme Vorteile bei der Vorbereitung der Baustelle

Im Interesse der Wirtschaftlichkeit setzt man immer mehr auf eine ganzheitliche Betrachtungsweise, die alle relevanten Faktoren und Parameter mit einbezieht.

Sogenannte digitale Zwillinge heben die Planung von Bahnstrecken auf ein vollkommen neues Niveau. Dank der hohen absoluten Genauigkeit ist es damit möglich, sämtliche Planungen durchzuführen, ohne in den laufenden Betrieb einzugreifen. Alle Planungen können damit vom Bildschirm aus erledigt werden.

Die Grundlage dafür bilden hochauflösende Daten der einzelnen Komponenten des Fahrwegs, das heißt eine genaue und lückenlose Zustandserfassung der Gleis-, Gleisbett-, Unterbau- und Umgebungsparameter. Unsere Messuniversalisten EM100VT und EM120VT bewältigen diese Aufgabe deutlich schneller, bei höherer Qualität – und ohne einen einzigen Schritt in den Gefahrenbereich. Das VT im Maschinennamen steht für „Virtual Track“, jedoch wird nicht nur ein 1-zu-1-Abbild der Strecke geliefert. Der große Unterschied zu anderen Messwagen: Die kumulierten Daten informieren sofort darüber, wo auf der Strecke welcher Eingriff erfolgen muss.

Gleisvermessung

Bei Gleisumbauarbeiten wird entweder die bestehende Gleislage beibehalten oder das neue Gleis in Richtungs- und Höhenlage versetzt verlegt. Die bestehende Gleisgeometrie für die Steuerung der Gleisbaumaschinen kann manuell oder maschinell ermittelt werden, was wesentliche Vorteile bietet. Das Inertial-Messsystem (IMU) unserer Gleismessfahrzeuge zeichnet die wichtigsten Gleisparameter automatisch auf und bewertet diese. Das berührungslose Gleisgeometrie-Messsystem zeichnet die tatsächliche Gleisgeometrie durch relative 3D-Raumkurven auf. Abweichungen sind dadurch sofort ersichtlich.


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