Kombination von BETTUNGSREINIGUNG UND GLEISUMBAU
Die Plasser MultiLiner-Systeme wurden speziell entwickelt, um Bettungsreinigung und Gleisumbau in einer Maschine zu vereinen. Die Idee dazu kam, weil in den D-A-CH-Ländern bei der Instandhaltung diese beiden Arbeitsgänge meist zusammen ausgeführt werden.
Bei einer 2-Maschinen-Technik mit vorgelagerter Bettungsreinigung kann der Umbauzug wegen der Zufuhr und Abfuhr der Materialien meist erst einfädeln, wenn die Bettungsreinigung ausgefädelt hat.
Schwellen und Schienen wechseln sowie die Bettung reinigen – der MultiLiner erledigt dies als einzige, komplexe Maschine in einem Arbeitsgang.
Nach Entnahme der Altschwellen hebt der MultiLiner den Schotter aus, reinigt ihn, speichert die weiterverwendbaren Anteile zwischen und bringt sie zusammen mit Neuschotter wieder auf die Trasse. Ein großer Vorteil des Systems ist, dass im Bereich der Aushubkette keine Schwellen umfasst werden müssen, dadurch kann die Räumbreite auf die Bettungskrone beschränkt werden. Der Aushub der Bettungsflanke kann zu beiden Seiten nach Bedarf über Flankenaushubeinheiten durchgeführt werden. Durch diesen Aufbau kann der Plasser MultiLiner bei eingeschränkten Arbeitsprofilen, wie z. B. entlang von Bahnsteigen, die Arbeit kontinuierlich fortsetzen. Das steigert die Produktivität, weil zusätzliche Baumaßnahmen für diese Bauabschnitte entfallen. Das erhöht die Produktionszeit der Maschine und ein zusätzlicher konventioneller Umbau ist nicht notwendig.
Es folgen die Verlegung der neuen Schwellen und unmittelbar danach das Ablegen der neuen Schienen auf den Befestigungspunkten. Alt- und Neuschienen werden zugleich, durch zahlreiche Schienenführungszangen gehalten, und kontinuierlich gegeneinander getauscht.
Auch der Schienentausch wird von Bahnsteigbauten nicht beeinträchtigt. Durch geschickte Führung nebeneinander sowie übereinander, also durch Anheben und Ausspreizen, tauschen die Schienen ihre Plätze auf Schienenbefestigung und Schwellenkopf. Sie werden dabei nur geringen Biegespannungen ausgesetzt, denn der freie Arbeitsraum ist 45 m lang. Das ist nur möglich, weil die Maschine sich mittig anhebt, während zugleich die beiden 4-achsigen End-Drehgestelle nach außen verschoben werden. Liegt das neue Gleis, erledigt eine integrierte 8-Spindel-Schraubmaschine das Anziehen der Befestigungsmittel.
Auch beim MultiLiner kommen Portalanlagen zum Einsatz. Zwei identische Anlagen, die jeweils 25 oder 30 Schwellen aufnehmen, befördern Neu- und Altmaterial im Pendelbetrieb und im Stafettensystem. Die Neuschwellen werden dabei in Arbeitsrichtung von vorne zugeführt und abgelegt. Die eine Etage weiter unten von der Umbaumaschine ausgegebenen und gesammelten Altschwellen werden von derselben Portalanlage aufgenommen, abtransportiert und auf dem freigewordenen Platz auf der vorne angekuppelten Wagenschlange abgelegt.
Der große Vorteil der MultiLiner liegt darin, dass beide Arbeitsgänge zusammen in einer Maschine ausgeführt werden. Dadurch wird erheblich Nettosperrzeit eingespart und die durchschnittliche Schichtleistung der Multiliner erhöht sich auf 2.000 m pro Schicht. Das bedeutet, das Gleis ist fertig umgebaut, verschraubt, gereinigt und bereits einmal gestopft.
Der Plasser MultiLiner (RUS 1000 S) inklusive Bauzug für die Materiallogistik
Gleichzeitige Erneuerung der Schienen und Schwellen sowie Reinigung des Schotters in einer Baulücke von nur 6 m
Die alten Schienen werden angehoben, ausgespreizt und an der Maschine vorbeigeführt, die neuen Schienen nach dem Schwellenwechsel eingebaut.
Ausbau und Abtransport der alten Schwellen
Entfernung des alten Schotters und Herstellung einer perfekten Auflage für die neuen Schwellen durch die Räumkette, Staubeindämmung durch Einsprühen von Wasser
Portalanlagen erledigen den Zu- und Abtransport der Alt- und Neuschwellen – für einen sicheren Arbeitsablauf sind die Waggons mit einem neu entwickelten Entgleisungsschutz ausgerüstet.
Präzise Verlegung von bis zu acht Neuschwellen pro Minute
Umsetzen und Ablegen der Neuschienen auf den neu verlegten Schwellen
Zwei Flankenaushubeinheiten für stufenweisen Ausbau des Schotters und Übergabe an Förderbänder für Weitertransport zum Siebwagen
Förderung des gesamten aufgenommenen Schotters zur Hochleistungs-Doppelsiebanlage, Reinigung und Wiedereinbringung
Stopfeinheit mit Hebe- und Richt-Aggregat sowie Stopfaggregat für ersten Stopfgang zum Sichern des Gleisrostes
Verladung von Abraum in angehängte MFS-Einheiten und Abtransport im Baugleis