Messung der Fahrdrahtlage

Für die Messung der seitlichen und vertikalen Position des Fahrdrahtes im Bezug zum Gleis wird ein berührungsloses, lasergestütztes optisches Messsystem verwendet. Das System ist für die gleichzeitige Erfassung und Verarbeitung der Höhe und Seitenlage von bis zu vier Fahrdrähten bei Messgeschwindigkeiten bis 300 km/h ausgelegt.

Der Messsensor ist auf dem Dach des Messfahrzeuges montiert, die Messwerte werden an die Rechnereinheit im Messfahrzeug übertragen. Ein hochfrequenzmodulierter, temperaturstabilisierter Laserstrahl tastet über einen Schwenkspiegel 100-mal pro Sekunde einen Bereich von ± 35° über dem Messfahrzeug quer zur Fahrtrichtung ab. Trifft der Laserstrahl auf den Fahrdraht, wird er reflektiert und die Reflexion von der Empfangseinheit erfasst. Aus der Phasenverschiebung zwischen gesendetem und reflektiertem Licht errechnet das System die Distanz zwischen Spiegel und Fahrdraht. Unter Einbeziehung der Winkelstellung des Spiegels lassen sich die Polarkoordinaten in x/y-Koordinaten umrechnen.

Die Werte für Höhe und Seitenlage werden für Wagenkastenbewegungen kompensiert und in Bezug zu einer Referenzebene gesetzt, welche auf den Schienenoberflächen beider Schienen liegt. Unter Einbeziehung der Daten aus der Spurweitenmessung kann die Fahrdrahtlage auch auf die Mittelachse des Gleises bezogen werden.

Die aufbereiteten Messdaten werden via Ethernet an den Hauptserver des Messfahrzeuges übertragen und zusammen mit den anderen Messdaten gespeichert. Für die Anzeige während der Messfahrt kann die Fahrdrahtlage beliebig mit anderen Mess-daten kombiniert werden (zum Beispiel Überhöhung, Bogenradius oder Krümmung).

Für die Reinigung der Lasersende- und Empfangseinheit ist der Messsensor mit einem Heißdampf-Vakuum-Reinigungs-system ausgestattet. Das System wird von der Kabine aus aktiviert und ermöglicht die effektive Reinigung der Optik auch während der Messfahrt.

Der Laserstrahl ist ab 2,5 m Abstand ungefährlich für das Auge. Als zusätzliche Sicherheitsmaßnahme wird bei Fahrgeschwindigkeiten unter 3 km/h der Deckel des Messsensors automatisch geschlossen. Der Laserscanner verfügt über eine automatische Kalibrierung in Intervallen von 20 Millisekunden. Das System wird durch Umgebungslicht nicht beeinflusst.

In Kombination mit der automatischen Mastenerkennung ermöglicht das System die Analyse der Fahrdrahtlage sowie eine mastenbezogene Ortssynchronisation.


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