Die Tschechische Republik ist ein wichtiges europäisches Transitland sowohl für den Personen- als auch den Güterverkehr. Sicherer Hochleistungsverkehr auf der Schiene stellt immer größere Anforderungen an das System Bahn. Um die Schieneneinsatzdauer zu verlängern und bessere Widerstandsfähigkeit gegen Rissbildung zu erzielen, werden auf tschechischen Bahnstrecken mittlerweile vermehrt hochverschleißfeste Schienen verlegt. Aber auch das endlos verschweißte Gleis spielt in diesem System eine entscheidende Rolle.
Die Firma Pirell, ein tschechisches Privatunternehmen, beschäftigt sich seit Jahren mit dem Schweißen von Schienen. Um den hohen Qualitätsanforderungen der Bahn gerecht zu werden, wurde in eine mobile Abbrennstumpfschweißmaschine investiert.
Einige Vorteile der APT 1500 RL sind das Schweißen von hochverschleißfesten Schienen wie auch das Verspannungsschweißen von Schienen ohne zusätzliches Schienenziehgerät.
Die geforderte Schweißqualität wird durch die Einhaltung strenger europäischer Normen gewährleistet. Der nach EN 14587-2 zertifizierte Schweißroboter erfüllt neben erhöhter Geometriegenauigkeit nach der Schweißung auch die höheren Bruch- und Dauerfestigkeitswerte sowie die Bedingungen für den Schweißablauf. Durch den vollautomatischen Ausrichtungsprozess der Schienen entfällt die manuelle Ausrichtung, was zu einer hohen reproduzierbaren Schweißgüte führt. Diese Vorteile unseres Produktes konnten den Kunden vom Nutzen der APT 1500 RL überzeugen.
Die Firma GTC, ein 100-%-Tochterunternehmen der litauischen Eisenbahn, ist auf den Neu- und Umbau von Eisenbahnstrecken spezialisiert. In Litauen kommen grundsätzlich zwei Methoden zum Verschweißen von Bahnschienen zum Einsatz: das aluminothermische Schweißverfahren, auch Thermitschweißverfahren genannt, und die stationäre Abbrennstumpfschweißtechnologie.
Ersteres verbindet durch Einbringen von Fremdmaterial Schienenstöße miteinander und wurde ausschließlich direkt am Gleis eingesetzt. In den letzten Jahren war das Baltikum großen Temperaturschwankungen ausgesetzt, wodurch es vermehrt zu Schweißbrüchen gekommen ist. Aus diesem Grund entschied man sich für eine mobile Abbrennstumpfschweißmaschine, die ebenfalls direkt am Gleis eingesetzt werden kann.
Ziel war es, eine möglichst gleichmäßige Schweißqualität über die gesamte Schienenlänge zu erreichen. Die Gleichspannung ermöglicht effiziente Leistungseinbringung in den Schweißstoß und bringt somit metallurgische Vorteile. Dank konstruktiver Besonderheiten der Maschine und unter Einhaltung des Gewichtslimits von 32 t ist eine unbeschränkte europäische Straßenzulassung des Schweißfahrzeugs gegeben. Die mit dem Maschinenkonzept verbundene Flexibilität, die daraus resultierende Kosten- und Zeitersparnis bei Überstellfahrten sowie die hohe Schweißqualität haben den Kunden davon überzeugt, in eine mobile Abbrennstumpfschweißmaschine von Plasser & Theurer zu investieren.
Seit Juli 2015 ist eine APT 1500 RL auf der größten Baustelle Europas, dem „Crossrail Project“ im Herzen von London, für die französische Baufirma TSO im Einsatz. Unter schwierigen Bedingungen (enges Lichtraumprofil, Arbeiten im Tunnel, gedrängter Zeitplan) werden die Schienen nach dem Verlegen im Abbrennstumpfschweißverfahren dauerhaft verbunden.
Zusätzlich zur Gewährleistung der höchsten Schweißqualität (metallurgische und geometrische Zulassung gemäß der relevanten Europäischen Norm, EN 14587-2, mit Erfüllung der besonders restriktiven geometrischen Kriterien für die „Klasse 5“) besticht die Maschine durch ihre hohe Flexibilität in der Anwendung.
Die räumliche Trennung der einzelnen Arbeitsabschnitte kann abseits der Gleise im Straßenmodus leicht überwunden werden (Gesamtgewicht unter 32 t, Fahrzeug kann ohne Einschränkungen als LKW für den Straßenverkehr zugelassen werden). Am Gleis fährt die APT 1500 RL mit einem absenkbaren Schienenfahrwerk. Sollte die Maschine den intensiven Baustellenverkehr am Gleis behindern, so ist es möglich, das Fahrzeug in wenigen Minuten auszugleisen.
Die geringe Zykluszeit von etwa zwei Minuten, gepaart mit der interaktiven Bedienung, Fehlersuche und Steuerung mittels P-IC, ermöglicht eine hohe Arbeitsleistung. Das Maschinenpersonal, das über große Erfahrung in der Bedienung von Plasser & Theurer-Schweißmaschinen verfügt (über 20.000 Schweißungen weltweit mit dem Schweißcontainer APT 500 C), konnte sich schnell auf den neuen Maschinentyp einstellen und genießt die Vorzüge des Maschinensystems, wie z. B. das vollautomatische Einrichten der Schienenenden vor dem Schweißen. Lediglich ein „Nachteil“ war bei den Einsätzen in London zu verzeichnen: Faszinierte Zaungäste umlagerten das Gerät, um die gelungene Verschmelzung aus Straßen- und Schienenfahrzeug bei der Arbeit zu beobachten.